Renate Neumann

Renate Neumann, *1954 in Mönchengladbach, †1994 in Düsseldorf

1954, in den Wirtschaftswunderjahren, wurde ich in Mönchengladbach geboren.

Jetzt lebe ich in Düsseldorf. Seit meiner Schulzeit hat mich Lesen und Schreiben beschäftigt. In Marburg, Berlin, Düsseldorf und Heidelberg studierte ich Literatur, Sprachwissenschaft, Philosophie und Soziologie.

Mein Schreiben ist geätzt von den Wissenschaften der Literatur (Nicht mehr lieblich schweigen. Rahel Varnhagen. 1978), geprüft in der Dissertation (Das wilde Schreiben. Sprüche, Parolen und Zeichen am Rand der Straßen. 1985), und erworben in der Zeit der journalistischen Schreibe (Redakteurin der feministischen Zeitschrift KOM'MA von 1985-1989).

Inzwischen schreibe ich Miniaturgeschichten. Kurzprosa, an die 200 Texte, die noch immer surreal sind. Einige können parabolisch genannt werden, sie sind ungewöhnlich, fragil und phantastisch.

Renate Neumann

 

Sie selbst sieht ihr Werk beeinflusst von Hannah Arendt und dem intellektuellen Widerstand gegen den Nationalsozialismus, gegen Diktatur und gegen jeden undemokratischen Machtanspruch, aber auch stilisiert von der jüdischen Salonkultur der französischen Revolutionszeit. Ihre Prosaminiaturen stehen in der Tradition der Briefe-Literatur, insbesondere der Briefe Rahel Varnhagens. Sie sind - so Renate Neumann über ihre Arbeiten - in sich abgeschlossen und doch offen; beim Schreiben entsteht der in die Zukunft offene Text.

Viele ihrer Prosaminiaturen und Novellen blieben bisher unveröffentlicht. Sie selbst las Auszüge bei Lesungen in Düsseldorf, Wuppertal, Mönchengladbach, Rheinhausen, Duisburg und Leipzig und veröffentlichte Prosaminiaturen in mehreren Zeitschriften.

Am 23.4.1994 wurde Renate Neumann ermordet.

Usch Neumann, 2003