Renate Neumann

Das intensive, in seiner Kampfeslust mitunter fast körperlich nachvollziehbare Aufspüren des Wundersamen der Dinge und die unbändige Lust, sie sprachlich zu zerlegen, ja zu zerfetzen und so ein Neues hervorzubringen, läßt gleichwohl dem Humor viel Raum. ... Die andere Seite von erlebter Bitterkeit aber ist die Freude am Spielerischen, am koboldhaften Scherz, an erfrischender Satire und oft zärtlichem Witz.

Sophia Willems, Einleitung zu "Allein bin ich einzig"

 

Mehr Spott

Lachend übergießen sie den Hohn mit Spott und die Trauer mit Lustigkeit. Frechheit übertönt Unlust, Gemeinheit klingt neben Langsamkeit. Unverschämtheit rast neben Gleichmut. Im Durcheinander zwischen Spott, Hohn und Lachlust bricht sich ein kleines Lächeln Bahn. Sie lächelt über die anderen und prustet in sich hinein. Mißgeschick im Unglück, zerreißendes Elend im Entsetzen und Spott zum totlachen, aufwendiges Miteinander, unerhebliches Auseinander, gefährliches Zusammensein, oh nein lustig, oh doch komisch, grausiges Entsetzen und darüber stülpt sich das Lachen der Zeitlosigkeit, denn das ist gesund, das Lachen, das bleibt nicht aus, das Lachen, der Spott kommt hervorgekrochen, die Übermüdung macht sich schmerzhaft bemerkbar. Markige Töne stechen spitz in der Luft. Ausgewrungen von Schweiß. In Butzenscheiben spiegelt sich das Grinsen, Arme und Beine schlenkern vor Lachen, neben dem Abgrund. Spiegelbildliches Lächeln wird in feixender Grimasse zurückgespiegelt. Ein leuchtendes Gerippe taucht auf und verschwindet wieder. Sie lächelt in sich hinein und kann langsam nicht mehr an sich halten und prustet vor Vergnügen. Schalk kriecht durch sie hindurch und hat sich in den Lachfalten festgesetzt, da kommt der nicht wieder raus.