7 Feminismus / Gender Studies 1 und 2

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7.06 Verdienste

Die Stärke eines dekonstruktiven Feminismus besteht in seinem radikalen Ernstnehmen der Rolle, die die Sprache in literarischen Texten wie in der Herstellung der gesellschaftlich sanktionierten Geschlechterpositionen und -differenzen spielt. Mit seiner Konzentration auf die Sprache, die auf der Einsicht der sprachlichen Verfasstheit unserer Welt und der der Sprache inhärenten Machtstrukturen beruht, kann der dekonstruktive Feminismus andere feministische Ansätze sinnvoll ergänzen. (F 2: Kritik von ‘innen’) Allerdings lässt die heute erreichte Differenziertheit der dekonstruktiv-feministischen Theoriebildung viele Feministinnen an der Operationalisierbarkeit dieses Ansatzes zweifeln, weil – wie sie meinen – nicht mehr ersichtlich ist, inwiefern der dekonstruktive Feminismus zur Veränderung der patriarchalen Gesellschaftsstrukturen beiträgt. (Rippl, 238ff.)


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