NIXON UND MANSON

Nixon war verärgert, daß Manson die Schlagzeilen bekam, während sein historischer Besuch in Kalifornien nur kurz erwähnt wurde.
Am 3. August war Nixon zu einer Konferenz mit Vertretern der Strafverfolgungsbehörde nach Denver geflogen. Dort sagte er:

"Was ich beispielsweise zur Kenntnis nehmen mußte, als ich mich in Los Angeles aufhielt, war die Berichterstattung über das Manson Verfahren. Jeden Tag ein Artikel auf der ersten Seite. Hier handelt es sich um einen Mann, der sich, direkt oder indirekt, des achtfachen, sinnlosen Mordes schuldig gemacht hat. Soweit es die Presse angeht, wird dieser Mann dennoch als toller Kerl dargestellt, als ein Vorbild für die jungen Leute, die er in seine Taten verwickelt hat. Außerdem muß man leider sagen, daß sich zwei Verteidiger, die sich des schändlichsten Verhaltens und der Mißachtung des Gerichts schuldig gemacht haben - wie jeder weiß, der eine dieser Geschichten lesen konnte - und vom Richter über Nacht ins Gefängnis eingewiesen wurden, in der Öffentlichkeit als Unterdrückte dargestellt werden, während der Richter als Bösewicht erscheint."

(Ron Hughes, einer der Verteidiger, hat in Gegenwart des Richters das Wort "Scheiße" verwendet und ist dafür eine Nacht ins Gefängnis gekommen. Am selben Tag wurde der zweite Verteidiger eingesperrt, wegen wiederholter Einsprucherhebungen, Linda Kasabians Zeugenaussage gestört zu haben.)

Manson war empört über diese Aussage. Einer der Verteidiger zitierte ihn folgendermaßen:

"Hier handelt es sich um einen Mann, der Hunderttausende von Vietnamesen umgebracht hat und die Frechheit besitzt, mich des achtfachen Mordes zu beschuldigen."

Manson kam später zu der Überzeugung, daß es hauptsächlich dem Einfluß von Nixon zu verdanken sei, daß er schuldig gesprochen wurde. In seinen Briefen schrieb er:

"Ich würde gern in die Wüste gehen, aber vorher möchte ich mir Nixons Kopf holen und ihm die Scheiße zurückgeben, die er mir angehängt hat, und ihm eine Kostprobe dessen zeigen, was ich unter Gerechtigkeit verstehe."

Manson zückte die Schlagzeile im Gericht und zeigte sie den Geschworenen. Vorher wurden in dem Bus in dem die Jury fuhr extra die Scheiben eingeseift, damit sie nicht mit der Schlagzeile konfrontiert werden würden.

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