Norbert Henrichs
Einführung in die Informationswissenschaft

3. Begriff und Theorie der Information

3.2 DAS INFORMATIONSWISSENSCHAFTLICH SPEZIFIZIERTE KOMMUNIKATIONSSCHEMA

INFORMATIONSWISSENSCHAFT
beschäftigt sich mit der
Organisation des Wissensaustauschs (bzw. der Zugänglichkeit von Wissen)

Es interessieren daher zusätzlich zum nachrichtentechnischen-syntaktischen Aspekt

Zum semantischen Aspekt:

Es interessiert nicht nur, ob und wie sich

Zeichen eines Repertoires

erfolgreich zwischen

Expedient und Rezipient

übertragen lassen, sondern
ob und wie sie

Repräsentanten
(Träger,
Vehikel)

für Wissensgehalte (Bedeutungen) sind.
Es interessiert nicht nur

die Signalübertragung,

sondern (vor allem)

die Bedeutungsübertragung !

Zum pragmatischen Aspekt:

Es interessiert über

die Signalübertragung und

die Bedeutungsübertragung

hinaus der

Wirkungszusammenhang

der Informationsübertragung (bei Sender und Empfänger),

also das Zustandekommen

fachlicher Kommunikation

= der Lebensweltzusammenhang des Wissensaustauschs
Die Berücksichtigung / Betonung

des semantischen und
des pragmatischen Aspekts der

Informationsübertragung

neben
dem syntaktisch / nachrichtentechnischen

erfordert eine Erweiterung des Begriffs des

Übertragungs-Repertoires:

Wissensaustausch gelingt nur bei Vorliegen
möglichst weitgehender Übereinstimmung

bei Sender und Empfänger.

Informationswissenschaftliche Erweiterung
des nachrichtentechnischen Repertoire-Begriffs:
Rep
Sprachsystem
(Elemente, Kombinationsregeln
zur Darstellung von Wissen)

Codiersystem
(Umsetzung von Sprache in Zeichen)

Signalisierungssystem
(Umsetzung von Zeichen in
übertragbare Signale)

+

Begriffssystem
(Wissenselemente und Relationen)

Lebenswelt
(Bezugssystem menschlicher Wahrnehmung,
menschlichen Handelns,
zwischenmenschlicher Kommunikation)
Welt - Wissen über die Welt - Austausch über das Weltwissen
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