Kleine parakommunikative Lektion

* Die Elemente eines Systems müssen miteinander "kommunizieren", sie müssen gesetzmäßige Beziehungen zueinander entwickeln - und diese Notwendigkeit der Kommunikation ist eine fundamentale, gleich wichtig fü physikalische, biologische oder soziologische Systeme. Ohne Kommunikation keine Ordnung, ohne Ordnung keine Ganzheit.
Wolfgang Wieser

* Die wirkliche Schrift umzieht den Leib nur mit einem schmalen Gürtel; der übrige Körper ist für Verzierungen bestimmt.
Franz Kafka

*... es handelt sich beim realen Vorgang um eine komplexe Einheit, die als Prozess analysiert werden kann, in dem die einzelnen Komponenten durch Akte des Fuehlens erfasst werden.
Alfred N. Whitehead

* Wir beginnen einzusehen, daß solche wichtigen Elemente wie die Neuronen, die Atome des Nervenkomplexes unseres Körpers, ihre Arbeit unter fast den gleichen Bedingungen wie Vakuumröhren verrichten, mit ihrer relativ kleinen Energie, die von außerhalb durch die Zirkulation ergänzt wird, und daß die Bilanz, die sehr wesentlich ist, ihre Funktionen zu beschreiben, keine Energiebilanz ist. Kurz, die neuere Untersuchung der Automaten, ob aus Metall oder aus Fleisch, ist ein Zweig der Nachrichtentechnik, und ihre Hauptbegriffe sind jene der Nachricht, Betrag der Störung oder "Rauschen" - ein Ausdruck, übernommen vom Telefoningenieur -, Größe der Information, Kodierverfahren und so fort.
Norbert Wiener

* Plastikleute sehen alle gleich aus.
The Kinks

* Wenn ich den Computer als Werkzeug preise, plädiere ich eher für eine Synthese von Mensch und Computer, als für den Ersatz des Menschen durch die Maschine.
J. David Bolter

* Seit je hat Aufklärung im umfassendsten Sinn fortschreitenden Denkens das Ziel verfolgt, von den Menschen die Furcht zu nehmen und sie als Herren einzusetzen. Aber die vollends aufgeklärte Erde strahlt im Zeichen triumphalen Unheils.
Max Horkheimer/Theodor W. Adorno

* Aufgrund der zirkulären Natur seiner Organisation besitzt ein lebendes System einen selbstreferentiellen Interaktionsbereich - es ist ein selbstreferentielles System.
Humberto Maturana

* ... die Vielfaeltigkeit von Kraefteverhaltnissen, die ein Gebiet bevoelkern und organisieren; das Spiel, das in unaufhoerlichen Kaempfen und Auseinandersetzungen diese Kraefteverhaeltnisse verwandelt, verstaerkt, verkehrt; die Stuetzen, die diese Kraftverhaeltnisse aneinander finden, indem sie sich zu Systemen verketten - oder die Verschiebungen und Wiedersprueche, die sie gegeneinader isolieren; und schliesslich die Strategien, in denen sie zur Wirkung gelangen...
Michel Foucault

* "Wir machen 1-0-1", sagt eine Frau. "Bei mir ist es noch schlimmer", erwidert ihre Freundin. "Ich bin auf 0-0-1."
Der Wachturm über Früstück, Mittag- und Abendessen

* Wetware interessiert sich allein für die Frage, ob man in der virtuellen Wirklichkeit Fehler machen kann und was für faustische und/oder dionysische Kettenreaktionen diese auslösen.
Geert Lovink

* Psychic TVs Interesse an allem Klang ist funktional. Diesen Effekt hat er vielleicht. Live bedeutet diesen Effekt in einem besonderen Raum zu einer besonderen Zeit. Ihr, die Hörer, seid nicht gegenwärtig in jenem Raum und jener Zeit. So könnte dieses Dokument für euch nicht funktionieren, weder als Effekt, noch als Unterhaltung. Es funktioniert als Geschichte und Erforschung aller Wege und eines jeden Wo? Euer ganzes Treiben ist interfaced, interconnected und international.
Genesis P-Orridge/Psychic TV

* Orwells Prophezeiungen haben für Amerika kaum Bedeutung, diejenigen Huxleys freilich sind nahe daran, Wirklichkeit zu werden.
Neil Postman

*Für mich ist das Videobild wirklicher, direkter als das Filmbild. Video sagt: "Das ist jetzt." Der Film sagt: "Das ist die Vergangenheit." Egal, ob [die Aufnahmen] gerade mal fünf Minuten oder bereits 500 Jahre alt sind. Deshalb Video. Ich wollte die schrecklichste Szene, die ein Publikum je gesehen hat, drehen und diese so realistisch wie möglich machen.
John McNaughton

* Empfinden ist ein ebenso präzise organisierter und mechanisch exakter Prozeß wie Denken.
Hans Richter

* Die verschiedenen künstlerischen Möglichkeiten verkörpern Grundmöglichkeiten, die heterogen und inkommensurabel sind, weshalb das Feld der modernen Kunst plural nicht in einem oberflächlichen Sinn, sondern in einem einschneidenden und radikalen Sinn ist.
Wolfgang Welsch

* ... die Kombinatorik des Symbolischen - figuriert nicht als Form oder Inhalt, als funktionales Modell oder intelligibles Wesen. Es geht nur aus seinen strikt relationalen Stellungen, die es selbst erzeugt, hervor. Räumlich nicht plazierbar, ist die symbolische Verortung topologisch zu nennen...
Georg Christoph Tholen

* Wogegen man nichts tun kann, darüber muß man schreiben.
Walter Ch. Zimmerli

* ... vom moralischen zum sexualökonomischen Selbststeuerungsprinzip...
Wilhelm Reich

* Jetzt mit der Informationstechnologie, mit den elektronischen Maschinen, wird das Subjekt aufgesaugt. Es wird verflüchtigt, hinein in den Prozeß selbst. Früher war es verfremdet durch die materielle Alienation, aber jetzt wird es durch sein Gehirn, in seinem Gehirn aufgesaugt, und die Grenze zwischen dem Menschlichen und dem Unmenschlichen verschwindet.
Jean Baudrillard

* Für manche Männer und Frauen kann das "gender-swapping" also der virtulelle Geschlechtertausch, ein Versuch sein, ihre sexuelle Orientierung besser zu verstehen oder sie ungefährdet zu erproben.
Sherry Turkle

* Wenn die Frau eins ihrer Beine auf die Schulter des Mannes legt und das andere Bein streckt, dann dieses auf die Schulter legt und das erstere streckt, und so abwechselnd weiter, ist es die Nähmaschine.
André Breton, Paul Elouard

* Das Telefon gleicht im Falle des Call-Girls der Schreibmaschine, welche die Funktion des Schriftstellers mit der des Verlegers verbindet.
Marshall McLuhan

* Es geht nicht darum, daß der Computer statt des Ziels nur die 40-Meter-Linie erreicht. Er läuft gar nicht erst los. Dies ist nicht sein Rennen.
John R. Searle

* Das Mathematische ist jenes Offenbare an den Dingen, darin wir uns immer schon bewegen, demgemäß wir sie überhaupt als Dinge und als solche Dinge erfahren.
Martin Heidegger

* Hört auf Fernsehn zu gucken. Das ist schlecht für euren Verstand.
Ted Turner

* Das Ohr des Embryo-Fetus arbeitet ja wie ein Filter, der alle Schallereignisse auswertet.
Alfred A. Tomatis

* Ein neuer Rousseau, wie alle Reprisen nur ein schwacher Abglanz des alten, verkündet er das Evangelium der neuen Primitiven, die, natürlich auf höherer Ebene, zum prähistorischen Stammesdasein zurückkehren sollen in das "globale Dorf". Mit solchen Vorstellungen sich auseinanderzusetzen lohnt der Mühe kaum. Mehr Interesse verdient vielleicht der berühmte Satz dieses Marktschreiers: "The medium is the message". Trotz seiner provozierenden Idiotie verrät er mehr, als sein Urheber weiß. Er stellt den tautologischen Zug der Medienmystik auf das Genaueste bloß: das einzig Bemerkenswerte am Fernsehgerät wäre ihm zufolge der Umstand, daß es läuft...
Hans Magnus Enzensberger

* Die abstoßende Verschmelzung von Ästhetik und Wirklichkeit widerlegt die Philosophien, die die "poetische" Einbildung der wissenschaftlichen und empirischen Vernunft entgegensetzen. Der technische Fortschritt ist von einer zunehmenden Rationalisierung, ja Verwirklichung des Imaginären begleitet
Herbert Marcuse

* In einer technokratischen Gesellschaft hat die Philosophie keinen Platz mehr, wenn sie sich nicht selbst in Technik verwandelt.
Jean-Paul Sartre

* ... es geht nicht mehr darum, mit der Beschleunigung der Motoren zu rivalisieren, indem man den beweglichen Körper des Menschen der Lokomotive oder der elektrischen Turbine anpaßt, deren relative Geschwindigkeit mittlerweile überholt ist, sondern es wird versucht, den menschlichen Körper an das Zeitalter der absoluten Geschwindigkeit der elektromagnetischen Wellen anzugleichen.
Paul Virilio

* So entlehnen die Waren ihre ästhetische Sprache beim Liebeswerben der Menschen. Dann kehrt das Verhältnis sich um, und die Menschen entlehnen ihren ästhetischen Ausdruck bei den Waren. Das heißt, hier findet eine erste Rückkoppelung statt ... Tauschwert und Libido hängen aneinander wie die Leute in der Geschichte von der goldenen Gans...
Wolfgang Fritz Haug

* Es zeigt sich also, daß der Unterschied der sexuellen Aktivität nicht auf Faktoren der Drüsen, sondern auf solche des Nervensystems zurückgeht. Womit sich abermals bestätigt, daß das Begehren im Kopf und nicht in den Keimdrüsen sitzt.
Jean-Didier Vincent

* Einen bedeutungsvollen Übergang von einer äußeren in eine innere Meute hat man in der Kommunion vor sich. Durch Einverleibung eines bestimmten Tieres, das auf der Jagd erlegt wurde, durch das feierliche Bewußtsein davon, daß etwas von ihm in allen Teilnehmern vorhanden ist, sobald sie von ihm genossen haben, verinnerlicht sich die Meute. In diesem Zustand kann sie dann seine Wiederbelebung und vor allem Vermehrung erwarten.
Elias Canetti

* Das poetische Werk ist heilig, insofern es Schöpfung eines topischen Ereignisses ist, "Kommunikation" empfunden wie die Nacktheit. - Es ist Vergewaltigung seiner selbst, Entblößung, Kommunikation mit anderen über das, was Lebensgrund ist; jedoch dieser Lebensgrund "verschiebt sich". Was mich ziemlich stark bestätigt, die anderen zu verneinen.
Laure

* Ramons Geschlechtsorgane wurden fast vollständig zerschlagen. Lincoln machte einen Moment Pause, um erneut einen kräftigen Schluck Wein zu nehmen, dann faßte er erneut den Stock und fing an, überall hinzuschlagen - auf Ramons Gesicht, Bauch, Hände, Nase, Kopf, überall hin, ohne noch länger nach den 5 Riesen zu fragen. Ramons Mund stand offen. Und das Blut, das aus der gebrochenen Nase und aus anderen Stellen des Gesichts kam, lief in seinen Mund. Er schluckte es herunter und ertrank in seinem eigenen Blut.
Charles Bukowski

* Die kinematographische Hypnose, die leicht und unbewußt ist, rührt zweifellos von der Dunkelheit im Saal her, aber auch vom Wechsel der Einstellungen und des Lichts und den Kamerabewegungen, die die kritische Intelligenz des Zuschauers reduzieren und ihn einer Art von Faszination und Vergewaltigung unterwerfen.
Louis Buñuel

* ... was mir Freunde vorwarfen: Du interessierst dich nicht fürs Essen, nicht für Sport... Darauf habe ich geantwortet: was mich interessiert, ist, das Essen zu filmen, das finde ich wichtig. Und weil es im Leben etwas gibt, was genau dadurch vermittelt wird, bin ich denn auch ein anderer Repräsentant des Lebens. Eines Lebens, das nicht existiert. Wenn Rimbaud sagt: Das wahre Leben ist anderswo, ist das nicht nur ein Wort. Dieses "anderswo" ist auch das schöne Leben. Film als Bestandteil der Kommunikationsmittel ist somit Bestandteil dieses "auch"...
Jean-Luc Godard

* Vielleicht wäre es gut für das Medium Film, wenn er diese Abwesenheit von Intention, diese Stille thematisierte; vielleicht aber auch nicht: Mit dieser Begrenzung würde der Film ausschließlich auf sich selbst als Medium verweisen.
John Cage

* ... da, wenn es Atome gibt, sie ausgedehnt sein müssen, mögen sie auch noch so klein gedacht werden, das einzelne Atom doch in Gedanken in zwei oder mehr kleinere Teilen teilen und daraus seine Teilbarkeit annehmen. Denn was in Gedanken geteilt werden kann, ist auch teilbar...
René Descartes

* Bei den Dingen, welche nur wahrscheinlich sind, ist die Verschiedenheit der Daten, die verschiedene Menschen über sie besitzen, eine der Hauptursachen der Mannigfaltigkeit der Meinungen, die man über dieselben Gegenstände herrschen sieht.
Pierre Simon de Laplace

* Man kann nichts anderes tun, als erklären, was die die Aussagen, in denen von diesem Körper die Rede ist, für einen Sinn haben, und diesen stellen wir fest, indem wir die Aussagen verifizieren. Weiter ist überhaupt nichts zu sagen über die Gegenstände der Außenwelt und alles andere worüber wir sprechen.
Moritz Schlick

* Vielmehr ist das "Ding" ein Gedankensymbol für einen Empfindungskomplex von relativer Stabilität. Nicht die Dinge (Körper), sondern Farben, Töne, Drucke, Räume, Zeiten (was wir gewöhnlich Empfindungen nennen) sind eigentliche Elemente der Welt
Ernst Mach

* Ohne eine Vergewaltigung, Transgression, Überschreitung, ohne einen Verstoß gegen die ideale Ordnung, die als Richtschnur fungiert, wäre also kein ästhetischer Genuß möglich.
Michel Leiris

* Selbst wenn mit ihm nichts mehr kommuniziert wird, repräsentiert der Diskurs das Vorhandensein von Kommunikation;
Jacques Lacan

* Störung wie Unfall erinnern an die Differenz zwischen Technik und Natur, an die Anpassungsschwierigkeiten der Kalkulation, an die Provokationen und Überwältigungen durch die technische Gewalt und insofern eventuell an an die Unnahbarkeit der Natur an sich.
Hans-Martin Schönherr

* Also ist die Zeit nicht Bewegung, sondern nur sofern die Bewegung zählbar ist. Dies zeigt sich daran: das Mehr und Weniger bestimmen wir durch die Zahl und die größere und geringere Bewegung durch die Zeit. Also ist die Bewegung eine Art von Zahl.
Aristoteles

* Der menschliche Verstand gleicht einem Spiegel mit unebener Fläche für die Strahlen der Gegenstände, welcher seine Natur mit der der letzteren vermengt, sie entstellt und verunreinigt.
Francis Bacon

* ... entspricht die Masse des Atoms der Summe der elektrischen Massen der einzelnen geladenen Einheiten, aus denen sich seine Struktur zusammensetzt; wir brauchen auch nicht anzunehmen, daß irgendeine andere Art von Masse existiert.
Ernest Rutherford

* Maschinenschrift besagt Desexualisierung des Schreibens, das seine Metaphysik einbüßt und Word Processing wird.
Friedrich A. Kittler

* "Kommunikation" lautet das Schlüsselwort
Ilya Prigogine/Isabelle Stengers

* Alle diese teleonomischen Leistungen der Proteine beruhen in letzter Instanz auf ihren sogenannten "stereospezifischen" Eigenschaften, d. h. auf ihrer Fähigkeit, andere Moleküle an ihrer Form zu "erkennen", so wie sie durch ihre molekulare Struktur festgelegt ist. Es handelt sich buchstäblich um eine mikroskopische Unterscheidungs- wenn nicht sogar "Erkennungs"fähigkeit.
Jacques Monod

* Wir vermuten, daß die Abfolge der Basen als eine Art genetischer Code fungiert. Die Basensequenz kann nach einfachen Kombinationsregeln eine ungeheure Informationsmenge verschlüsseln. Stellen wir uns einmal vor, die Basenpaare entsprächen den Punkten und Strichen des Morsecodes. Dann würde die DNA einer einzigen Zelle des menschlichen Körpers ausreichen, um 1000 umfangreiche Lehrbücher zu verschlüsseln.
Francis H. C. Crick

* Die Maschine geht hervor aus der Geometrie. Demnach ist unsere ganze Gegenwartsepoche eine ausnehmend geometrische; ihre Träume ziehen aus nach den Freuden der Geometrie. Die modernen Künste und das moderne Denken suchen nach einem Jahrhundert der Analyse ihr Heil jenseits der zufälligen Tatsachen, und die Geometrie führt sie zu einer mehr und mehr verallgemeinetren Haltung.
Le Corbusier

* Das Zeichen setzt die Existenz der Information voraus (es ist ein Element ihres Codes), und die Information existiert nur dann, wenn sie einen Adressaten hat. Wer der Adressat des Hamlet ist, wissen wir, und wir wissen auch, daß der Nebelhaufen keinen Adressaten hat; aber wer ist der Adressat der Chromosomeninformation des Reptilieneis?
Stanislaw Lem

* Ein Geist ist nicht nur ein Stückchen Uhrwerk, es ist nur ein Stückchen Nichtuhrwerk. So betrachtet, ist der menschliche Geist nicht bloß ein an eine Maschine angespannter Geist, er ist selbst nur eine Geistermaschine.
Gilbert Ryle

* Es war ein kolossaler Triumph der Technik, nunmehr einen Wiener Walzer und ein Küchenrezept endlich der ganzen Welt zugänglich machen zu können. Sozusagen aus dem Hinterhalt. Eine epochale Angelegenheit, aber wozu?
Berthold Brecht

* Wer sich Emanzipation von einem wie auch immer strukturierten technologischen Gerät oder Gerätesystem verspricht, verfällt einem obskuren Fortschrittsglauben; wer sich einbildet Medienfreiheit werde sich von selbst einstellen, wenn nur jeder einzelne fleißig sende und empfange, geht einem Liberalismus auf den Leim...
Hans Magnus Enzensberger

* Was den Film überhaupt in Richtung Avantgarde gedrängt hat, war das Interesse an der Erforschung des "Surrealen" - des Möglichen im Gegensatz zum Vorhandenen; der Vorstellung im Gegensatz zum Wirklichen
Parker Tyler

* Alle meine frühen Filme wurden mit Super 8 geschossen, wie ursprünglich pornographische Filme. Sie entstanden aus meiner eigentlichen Liebe - herumlaufen mit einer Kamera, versuchen Leute bei diesem und jenem zu erwischen...
Richard Kern

* Es geschieht wirklich. Es gibt keine übernatürliche Scheiße in unseren Filmen. Diese Dinge, die wir zeigen, gibt's gerade um die Ecke. Wir leben in einer kultivierten Gesellschaft mit einem Mangel an Gefahr, an Furcht.
Jörg Buttgereit

* Die Signale, die dem Gehirn zugeführt werden, sagen also nicht, blau, heiß, cis, au usw. usw., sondern "Klick, Klick, Klick", d.h. sie sprechen nur von der Intensität einer Störung und nicht von "was", nur von "wieviel" und "woher".
Heinz von Foerster

* Was so entsetzlich an der Bilderflut ist, sind drei Momente: daß sie an einem für ihre Empfänger unerreichbaren Ort hergestellt werden, daß sie die Ansicht aller Empfänger gleichschalten und dabei die Empfänger füreinander blind machen und daß sie dabei realer wirken als alle übrigen Informationen, die wir durch andere Medien (inklusive unserer Sinne) empfangen.
Vilem Flusser

* Eine neue Generation pilotenloser Flugzeuge brauchen auf Mustererkennung gestützte Sichtsysteme um ohne menschliche Besatzung zu navigieren und Waffen abzuschießen.
Raymond Kurzweil

* Die Maschine ist Trägerin einer Endlichkeit, sie kennt so etwas wie Geburt und Tod - daher die Faszination, die sie als explodierte, zerstörte, in Implosion befindliche Maschine ausüben kann, die todbringend für das Außen aber auch für sie selbst ist.
Félix Guattari

* Mütter sind nicht mehr bereit und letztlich nicht mehr fähig, ohne "input" in ihre eigenen Reserven, die Grundlagen für alles und andere zu schaffen...
Müttermanifest

* Als Semantiker ist die Natur also ein logischer Empirist, denn wie er vertritt sie den Grundsatz, daß der Sinn eines "Satzes" in der Methode seiner öberprüfung besteht.
Stanislaw Lem

* Die Technik des "sampling", der Herstellung zuverlässiger statistischer Querschnitte, ist heute so hoch entwickelt, daß Treue zu den wissenschaftlich erarbeiteten Maßßstäben bereits der Zuverlässigkeit Gewähr bietet.
Institut für Sozialforschung

* Zur Technizität der Welt gehört ihre Ästhetik. Nicht nur die technische "Funktion" unserer Umwelt, sondern auch ihr ästhetischer "Zustand" ist Thema ihrer Programmierung; denn es sind die Komponenten der Kommunikationsschemata der urbanisierten Gesellschaft.
Max Bense

* ... es handelt sich beim realen Vorgang um eine komplexe Einheit, die als Prozeß analysiert werden kann, in dem die einzelnen Komponenten durch Akte des Fühlens erfaßt werden.
Alfred N. Whitehead

* Massenvernichtungswaffen lassen sich in der heutigen Technologie leider häufig nicht mehr von lebensrettenden Geräten unterscheiden.
Howard Rheingold

* Das entscheidende wissenschaftliche Problem würde darin bestehen, ein endliches Programm zu entwerfen, das der unendlichen Anzahl von Sätzen, die in der natrülichen Sprache auftreten können, entsprechende begriffliche Strukturen zuordnet.
Joseph Weizenbaum

* ... und die Empfindlichkeit gegenüber rhythmischen Reizen wären in einer Werkzeugmaschine schwere Fehler, aber in lebensähnlichen Spielzeugen sind es Tugenden, denn sie treten bei Tieren auf. Wenn ein Verteidigungsmechanismus eingerichtet wird, gelten die punktiert gezeichneten Verbindungslinien; im Diagramm der Relaisverbindungen sind auch die unterdrückenden Glieder eingezeichnet, die notwendig sind, um einen mit der bedingten Reaktion unvermeidbaren Reflex zu unterdrücken.
William Grey Walter

* Die Paraphrase von Gödels Satz besagt, daß es für jedes Grammophon Platten gibt, die es nicht spielen kann, weil sie seine indirekte Selbstzerstörung verursachen können.
Douglas R. Hofstadter

* Worauf es ankommt ist, daß ein Medium nur schlechthin Durchsichtiges überhaupt ist und erst das Verhältnis zweier Medien von verschiedener spezifischer Schwere das Wirksame wird für eine Partikularisation der Sichtbarkeit...
Georg W. F. Hegel

* Das Reale ist demnach kein unerreichbarer, unter Schichten von Symbolisierungen verborgener Kern, sondern es liegt an der Oberfläche - es ist einfach eine Art extremer Entstellung der Realität wie das gefrorene Lächeln auf dem Gesicht des Jokers in Batman.
Slavoj Zizek

* Die Information verändert mich, indem sie mein Bewußtsein in diejenige Form bringt, es so formiert und damit mich selber, daß es diese materiale Identität von Bewußtsein und Gewußtsein herstellt.
Heinz Hülsmann

* Die Sache ist nämlich die, daß die Objekte auf einem bestimmten Niveau der Untersuchung physikalischer Erscheinungen ihre Isoliertheit prinzipiell einbüßen. Da werden die bis dahin bestehenden exakten Grenzen zwischen Feld und Stoff aufgehoben. In den Vordergrung treten die gegenseitigen Teilchenumwandlungen. Auf der Ebene der Mikrowelt hat die Idee, daß die Welt einheitlich ist und alle Erscheinungen allgemein miteinader verbunden sind, einen besonderen Sinn.
Lev V. Tarassow

* Jede bisher bekannte berechenbare Funktion erwies sich als allgemein rekursiv, und alle Präzisierungen des Berechenbarkeitsbegriffs sind dem der allgemein-rekursiven Funktion äquivalent.
Wilfried Brauer, Klaus Indermark

* The tw/oilit of the god/uts
Arno Schmidt

* ... die Mathematik liefert das Beispiel einer nahezu vollkommenen Kommunikation, einer Information, die bei Sender und Empfänger identisch ist.
Michel Serres

* Wenn deine Mutter die 800 IBM-Aktien angelegt hätte, die ich ihr geschenkt habe, hätte sie ein regelmäßiges Einkommengehabt und hätte nicht Selbstmord begehen müssen.
Kathy Acker

* Die Repräsentation des Lebenden findet ihre Zusammenfassung in der Konstruktion eines zwischen einem Subjekt und einem Objekt vermittelnden Modells.
Louis Bec

* Diese Art Erkenntnis ist folglich nicht nur sich informierend über bereits Formiertes, sie informiert ebenso ihr Objekt über das darin noch nicht Formierte, sie wird die aktive Information eines Wirklichen selbst. Das revolutionäre Klassenbewußtsein des Proletariats ist dafür eben besonders beispielhaft...
Ernst Bloch

* Das Überflüssige, ein höchst notwendiges Ding.
Voltaire

* ... daß sich auch Selbstbeobachtungen - bis zu einem gewissen Grad - in informatischen Formulierungen beschreiben lassen.
Oswald Wiener

* Jeder Ausdruck in einer unserer Regeln ist fuzzig. Jeder Term ist vage, verschleiert, grau, ungenau, schlampig, durchsetzt mit Ausnahmen. Eine einzige menschliche Regel deckt all diese Fälle ab. Eine KI- oder Computerregel deckt nur genau den einen Fall ab, den jemand an einem guten oder einem schlechten Tag ausgewählt hat, als er die Tasten des Computers drückte.
Bart Kosko

* Dieser Fetischcharakter der Warenwelt entspringt, wie die vorhergehende Analyse bereits gezeigt hat, aus dem eigentümlichen gesellschaftlichen Charakter der Arbeit, welche Waren produziert.
Karl Marx

* Eine natürliche Maschine bleibt auch in ihren kleinsten Teilen Maschine und - was noch mehr ist - sie bleibt immer dieselbe Maschine, die sie gewesen ist; sie wird nur durch die verschiedenen Einfaltungen, die sie erhält, transformiert und bald ausgedehnt, bald eingeengt und gleichsam konzentriert, wenn man glaubt, sie sei zugrunde gegangen.
Gottfried W. Leibniz

* Seit der dritten industriellen Revolution, seit der Lösung des Imaginären vom Realen, seit der Emanzipation der Zeichen vom Sinn, seit der Referenzlosigkeit der Bilder muß das Denken gegen sich selbst denken...
Dietmar Kamper

* Zwischen schwarz und weiß ähnelt die Farbe der Schrift der einzigen "Literalität" der Asche, die noch in einer Sprache Platz findet.
Jacques Derrida

* Die tickenden Zähler und aufflammenden Lichter, manchmal auch die anschlagenden Klingeln bringen uns in einem modernen kernphysikalischen Laboratorium das Tun der einzelnen Atome höchst lebhaft und eindringlich nahe...
J. Robert Oppenheimer

* ... sie zerschmetterten die Köpfe der Neugeborenen an den Häuserwänden, bengalische Feuer erhellten die Nacht; sie warfen Fackeln in die Paläste, die Pflastersteine waren rot von Blut, gestickte Fahnen flatterten von Fenstern und Balkonen, an den Laternen schwangen schlaffe hin und her, Schreckensschreie, Freudenschreie, Totengesänge und Friedenskantaten, Gläsergeklirr und Waffenlärm, Stöhnen und Lachen stieg zum gelben Himmel empor. Dann senkte sich Schweigen herab; auf den wiederhergestellten Plätzen holten die Hausfrauen Wasser für den Tag, sie wiegten die Neugeborenen, die Webstühle schnurrten wieder, und die Weberschiffchen sausten auf und ab, die Toten waren tot, und die Lebenden lebten.
Simone de Beauvoir

* Jede Ordnung eines Systems braucht Störungen (Noise). Man kann eine vitale Ordnung, die sozusagen permanent situativ tanzt, nur herstellen durch die permanente Nutzung von Störungs-Energien.
Gerd Gerken

* Der Anfang einer jeden Katastrophe ist eine beschissene Vermutung.
Patt

* Wenn da nicht - vielleicht? manchmal? - der Schmerz darüber wäre, auf diese Weise geblendet zu sein und nicht unterscheiden, vorstellen, fühlen zu können, was hinter dem Schirm vorgeht, hinter dem Projektionsschirm dieser oder seiner göttlichen Erkenntnisse, dieser oder seiner idealen Projektionen.
Luce Irigaray

* Ein primitiver Typ eines mechanischen Gehirns besteht aus einem Speicherwerk, Wählwerk und einer einfachen Vorrichtung, in der einfache Bedingungsketten von 2-3 Gliedern behandelt werden können. Mit dieser Form des Hirns muß es theoretisch möglich sein, sämtliche Denkaufgaben zu lösen...
Konrad Zuse

* ... der Liebende ist mit sich allein, wenn das geliebte Wesen sich in einen Automaten verwandelt. Also wünscht der Liebende nicht, den Geliebten zu besitzen, wie man eine Sache besitzt; er sucht nach einem besonderen Typ von Aneignung. Er will eine Freiheit als Freiheit besitzen.
Jean Paul Sartre

* ... daß Symbolbildung auch dort auftritt, wo Digitalisierungen nicht mehr möglich sind, und daß dies typischerweise dann der Fall ist, wenn eine Beziehung in gesellschaftlich oder moralisch tabuierte Bereiche (z.B. Inzest) hineinzuwachsen droht.
Paul Watzlawik, Janet Beavin, Don Jackson

* Wenn man die Grammatik des Ausdrucks der Empfindung nach dem Muster von "Gegenstand und Bezeichnung" konstruiert, dann fällt der Gegenstand als irrelevant aus der Betrachtung heraus.
Ludwig Wittgenstein

* ... Erkenntnis erlangt nur der, welcher sich "zwischen die Welten schmuggelt", wie es der Yaquibrujo ausdrückt, zwischen die Welten des "drinnen" und des "draußen".
Hans Peter Duerr

* ... das Kennenlernen eines neuen Personalcomputers wird immer mehr an die Erziehung zur Stubenreinheit bei jungen Hunden erinnern. Sie werden Persönlichkeitsmodule kaufen können, die die Wesensart von lebenden oder fiktiven Personen simulieren.
Nicholas Negroponte

* Sobald die Tür sich öffnet, schließt sie sich. Wenn sie sich schließt, so öffnet sie sich. Eine Tür muß nicht offen oder geschlossen sein, sie muß offen und dann geschlossen sein und dann offen und dann geschlossen. Dank dem elektrischen Stromkreis und dem mit sich selbst verschalteten induktionskreis, das heißt dank dem, was man ein feed-back nennt, genügt's...
...daß die Tür sich schließt, damit sie sogleich durch einen Elektromagneten wieder in den Zustand der ...ffnung versetzt wird, und das ist von neuem ihre Schließung und von neuem ihre ...ffnung. Sie erzeugen so das, was man eine Oszillation nennt. Diese Oszillation ist die Skansion. Und die Skansion ist die Basis. auf der Sie unaufhörlich die geordnete Wirkung werden einschreiben können durch eine Reihe von Montagen, die nicht mehr sein werden als Kinderspiele.
Jacques Lacan

* Kollektives Schreiben und Zirkulation des Textes: der Text tendiert nicht mehr dazu, in die (trennenden) Hände der literarischen Institution geliefert zu werden, um in ein Systemn sauberer Zeichen verwandelt zu werden, spektakuläres Objekt (Buch usw.) Die kreative Zirkulation ist eins mit der Veränderung der Situation, in der der Text zirkuliert.
Kollektiv A / traverso

* Es ist meine Behauptung, daß diese Operationen alle diejenigen einschließen, die bei der Berechnung einer Zahl gebraucht werden.
Alan M. Turing

* Im Innern des typographischen Rasters, in seiner digitalen Grundstruktur ist bereits die Perspektive der Turingsschen Galaxis angelegt, die Perspektive der elektronischen digitalen Medien, die nun beginnt, sich neben der Gutenberg-Galaxis zu etablieren.
Marshall McLuhan

* ...während die Vernunft ein Universalinstrument ist, das in allen möglichen Fällen dient, müssen die Organe für jede besondere Handlung eine besondere Disposition haben, und deshalb ist es moralisch unmöglich, daß in einer Maschine verschiedene Organe genug sind, um sie in allen Lebensfällen so handeln zu lassen, wie unsere Vernunft uns zu handeln befähigt.
René Descartes

* Die Erfahrung zeigt offenbar, daß es einfacher ist, eine Lösung als solche zu verifizieren, als überhaupt eine Lösung zu finden.
John E. Hopcroft

* Wie ich's tue aus Gewohnheit, habe ich all die Fetische gesammelt, die Briefchen, die Papierstückchen: die Tickets für das Ringtheater in Wien (am Abend des großen Brandes), dann jede Visitenkarte mit einem Denkspruch in Latein, in Spanisch, in Englisch, in Deutsch, wie ich es zu tun liebe, die Tischkarten der Geliebten, dann die Eichenblätter von dem Spaziergang am so wohl bekannten Kahlenberg
Jacques Derrida

* Wenn man sagt, daß Licht eine Wellenbewegung ist, meint man in Wirklichkeit, daß Lichtwellen die physikalische Ursache unserer Lichtempfindungen sind. Das Licht selbst jedoch, das alle sehenden Menschen erleben und die blinden nicht, gehört nach Ansicht der Wissenschaft nicht zu der Welt, die von uns und unseren Sinnen unabhängig ist.
Bertrand Russel

* ...der menschliche Körper ist eine Uhr, aber eine erstaunliche und mit soviel Kunst und Geschicklichkeit verfertigte, daß, wenn das Sekundenrad stillsteht, das Minutenrad seinen Gang immer weoter geht, und ebenso das Viertelstundenrad und alle anderen in ihrer Bewegung fortfahren, wenn die ersteren verrostet oder aus irgendeiner Ursache verdorben sind und ihren Gang unterbrochen haben.
Julien O. de La Mettrie

* ... daß heute die potentielle Enteignung der Individuen vom körperlichen "Zeugungsakt" ansteht, dann ergibt sich eine interessante Koinzidenz: denn fast zeitgleich mit dem Abwurf der Hiroshimabombe (1945) wird im Bereich der Sexualwissenschaft die Normverschiebung zwischen Fortpflanzung und Orgasmus vorgenommen (1948).
Gerburg Treusch Dieter

* Doch sind bereits am normalsten Sexualvorgang jene Ansätze kenntlich, deren Ausbildung zu den Abirrungen führt, die man als Perversionen beschrieben hat. Es werden nämlich gewisse intermediäre (auf dem Wege zur Begattung liegende) Beziehungen zum Sexualobjekt, wie das Betasten und das Beschauen desselben, als vorläufige Sexualziele anerkannt.
Sigmund Freud

* ... ohne sich auf einen buchstäblichen Tauschhandel zu beziehen, basiert die moderne Industrie auf einer Tauschwirtschaft, die durch das Zeichen unbelebten Geldes, das die Natur der ausgetauschten Objekte neutralisiert, vermittelt ist: dem Simulacrum der Tauschwirtschaft. Ein Simulakrum, das in Gestalt von Ressourcen an Arbeitskraft vorhanden ist - also das lebende Geld, das als solches schon existiert, aber nicht anerkannt wird.
Pierre Klossowski

* "Es soll mehr sein als eine Gedenkstätte, mehr als die sonst üblichen Orte der Besinnung, an denen zur Erinnerung irgendwelcher historischer Ereignisse Kränze niedergelegt werden. Tschernobyl lebt, es soll eine neue Begegnungsstätte der Erleuchtung sein. Das ewige Feuer spüren - geschützt nur durch eine dünne Haut - Ehrfurcht lernen vor dem, was Leben heißt!" M. Gorbatschow war erwartungsgemäß nicht sehr von den Ideen Bil Tschernos angetan.
Jörg Hundertpfund, Sylvia Robeck

* Ganz allgemein ist das, was der Künstler der Kommunikation durch seine Aktionen auszudrücken beabsichtigt, folgende: daß wir inmitten eines globalen Informationsprozesses stehen und sein komplexes Funktionieren das Individuum in eine neue Position versetzt, in der es sich zur Erfindung neuer Formen der Regulierung seiner Umgebung und neuer Modelle von Repräsentation einer ständig in der Krise befindlichen Wirklichkeit gezwungen sieht.
Fred Forest

* Die Station sendet nach allen Seiten Zentimeterwellen. Die Wächterbomben sitzen nun so an den Drähten, daß sie mit der Spitze von der Station weg zeigen. Sie werden durch Funkgeräte und, wenn diese ausfallen, durch Kreisel in dieser Stellung gehalten. Ihre Empfangsantennen werden dabei vom Käfig gegen diese Strahlen geschützt. Er gleicht etwa einer weithalsigen Flasche. Ungebetene (feindliche) Gäste reflektieren die oben erwähnten Zentimeterwellen, diese fallen dann durch den Flaschenhals auf die Antennen und lösen den Mechanismus automatisch aus. Erwartet man dagegen freundschaftlichen Besuch (der sich ja anmelden wird), stellt man den Kurzwellensender ab...
Hermann Oberth

* Glücklicherweise gibt es noch andere Möglichkeiten. Wir können Computer benutzen, um die riesigen Faktenmengen und gesetzmäßigen Beziehungen unserer modernen technologischen Welt aufzuzeichnen, und dennoch fortfahren, jenes menschliche Expertentum, das die Inferenzmaschinen nicht imitieren können, zu pflegen, indem wir die Lernenden ermutigen, vom Regel-Befolgen zur erfahrungsbasierten Intuition überzugehen.
Hubert L. Dreyfus, Stuart E. Dreyfus

* Intelligenz ist eine unglaubliche, komplexe Kombination der Fähigkeiten, Ideen zu formulieren, Schlußfolgerungen abzuleiten und die Bedeutung anderer Folgerungen zu interpretieren, aus den eigenen Erfahrungen persönliche Überzeugungen zu entwickeln, Ziele und Pläne zu entwerfen, um diese Ziele zu erreichen und so fort. Das sind die faszinierenden Fragen der menschlichen Intelligenz. Die künstliche Intelligenz zwingt dazu, herauszufinden, wie all diese Fragen lauten, und sie alle zu stellen; es ist ein immanent menschliche Fach.
Roger C. Schank

* Danach wird, wenn eine Meinungsverschiedenheit entsteht, eine Auseinadersetzung zwischen zwei Philosophen nicht mehr notwendig sein, (so wenig) wie zwischen zwei Rechnenden. Es wird vielmehr genügen, die Feder zur Hand zu nehmen und sich an die Rechentische (ad abacos) zu setzen und (wenn es so beliebt, unter Herbeirufung eines Freundes) zueinander zu sagen: Rechnen wir!
Gottfried W. Leibniz

* Es gibt keine nichtssagende Seite im R'n'R. In der Avantgarde schon. R'n'R hat ein zu dringendes Anliegen, um nichtssagend zu sein...
John Cale

* ... das Individuum wird als (freies) Subjekt angerufen, damit es sich freiwillig den Anordnungen des SUBJEKTS unterwirft, damit es also (freiwillig) seine Unterwerfung akzeptiert und folglich "ganz von allein" die Gesten und Handlungen seiner Unterwerfung "vollzieht". Es gibt nur Subjekte nur durch und für ihre Unterwerfung. Deshalb funktionieren sie "ganz von alleine"
Louis Althusser

* Cartoonmusik hat einen sehr starken Einfluß auf die Art gehabt, in der ich die grundverschiedenen Elemente meiner Stücke zusammenfüge.
John Zorn

* Und als die Nacht hereinbricht, breitet sich eine besondere elegische Stimmung aus, als sich die Menge mit ihren Weingläsern und Desserttellern unter den Leuchtern versammelt. Irgendetwas endet hier, vorbei für immer, und es braucht eine Weile es auf den Punkt zu bringen. Es ist das Ende der Amateure.
Bruce Sterling

* Tatsächlich könnte man Kybernetik definieren als Erforschung von Systemen, die offen für Energie, aber geschlossen f¨r Information, Regelung und Steuerung sind - von Systemen, die "informationsdicht" sind.
W. Ross Ashby

* Für sich gesehen . präsentieren Maschinen ein Rätsel, keine Erklärung. Die Antwort auf dieses Rätsel liegt in der Natur des Menschen.
Lewis Mumford

* daß von Beginn an die wesentlichen Differenzen zwischen dem Werkzeug und der Maschine postuliert werden müssen: jenes ist Kontaktträger, diese Kommunikationsfaktor, jenes ist orpjektiv, diese rekursiv, jenes bezieht sich auf das Mögliche und das Unmögliche, diese auf die Wahrscheinlichkeit des weniger Wahrscheinlichen
Gilles Deleuze, Félix Guattari

* dem Situationisten Guy Debord
dem Situationisten Karl Marx
allen Situationisten
Heil Hegel!

Jean-Pierre Voyer

* Es ist ein Axiom der Chaostheorie, daß es keinen Abkürzungsweg gibt, auf dem man das Schicksal eines komplexen Systems erfahren könnte; seine Entwicklung läßt sich nur in "Echtzeit" verfolgen
John Briggs, F. David Peat

* Auf der allgemeinsten Stufe der Beschreibung, müßte die wet machine, die eine ausgeweitete Basis für das Dasein bereitstellt, als "fensterlose Monade" bezeichnet werden.
Gordon G. Globus

* ... sein wahrer Hörraum ist, wenn man so sagen kann, das Innere des Kopfes, meines Kopfes: beim Hören singe ich das Lied mit mirr selbst, für mich selbst. Ich wende mich in mir selbst an ein Bild...
Roland Barthes

* Der digitale Planet besitzt die Größe und Form eines Stecknadelkopfs.
Nicholas Negroponte

* Die Repräsentation des Lebenden findet ihre Zusammenfassung in der Konstruktion eines zwischen einem Subjekt und einem Objekt vermittelnden Modells.
Louis Bec

* aber Cassius und Brutus leuchteten gerade dadurch hervor, daß man ihre Bildnisse nicht sah.
Tacitus

* Wenn wir sie zum Beispiel programmieren, effiziente Solarzellen zu produzieren und an geeignete Flächen zu montieren, könnten sie sich selbst mit Energie versorgen. Ganze Plantagen solcher Mikrofabriken ließen sich aus Setzlingen züchten, wie wir es heute mit Bäumen machen. Allerdings müßten wir stets darauf achten, die Kontrolle über Dinge zu behalten, die zur Selbstvermehrung fähig sind (insbesondere uns selbst).
Marvin Minsky

* 01010110101001010101101010010101010010101111100100
1101010010100010010010100010010010111010101001011
01001101001011100011001010110100110010000100100001
®¥©

* Selbstbeobachtung - also Konstruktion von Strukturen für das Schirmbildunter ganz bestimmten Aspekten - 1äBt, wie ich schon angemerkt habe, keinerlei Selbst auftreten, es sei denn das erwähnte Gefühl, frei Entscheidungen zu treffen, das übrigens nur gelegentlich erscheint und das ich in jedem Fall für eine Illusion halte: Dinge geschehen auf und 'über' dem Schirm, das ist alles.
Oswald Wiener

* ... von daher ist die frühe Angst vor der Photographie nicht befremdlich, die tiefe Angst vor dem arret de mort: dem Todesurteil, dem Todesstillstand, dem aber paradoxerweise auch ein Anhalten seiner entspricht: Denn in der Arretierung hört der Tod nicht auf aufzuhören.
Michael Wetzel

* Jesus Christus sagt meines Wissens nicht: "Eintritt für Nichtarithmetiker verboten", doch er hätte es sagen können, und hätte er es gesagt, so hätte man gut daran getan, dieses Verbot ernst zu nehmen.
Salvador Dali

* Wir fuhren durch eine lange baumgesäumte Straße, und ich schloß meine Augen vor der untergehenden Sonne. Eine überwältigende Flut intensiver heller Muster in unnatürlichen Farben explodierte hinter meinen Augenlidern...
Brion Gysin

* Wird ein bestehendes Gleichgewicht gestört - und gerade solcher Störungen wegen haben die Technik und die Natur die Regelkreise entworfen -, so ist der Vorgang, in welchem die ausgelenkte Regelgröße ihrem alten oder einem neuen Beharrungszustand zustrebt, prinzipiell ein Schwingungsvorgang (Einschwingvorgang).
Hans Drischel

* Das Licht als Gliederung der Bildfläche und tiefere Durchdringung der Form des Objekts. Seine Anwendung bei der Bildgestaltung erfolgt durch den aprioristischen Apparat der Seele des Subjekts, der die Architektur des Bildes schafft.
Max Beckmann

* Unnachgiebig und herrisch hat der absolute Geist sich des Anderen der Vernunft bemächtigt. Das Andere ist zum Eigenen geworden - Besitzstand des mit dem Gott vor der Schöpfung sich eins wissenden Selbstbewußtseins.
Hartmut und Gernot Böhme

* Die Beschallung wurde mit einem an der Technischen Hochschule von Gliwice (Gleiwitz) entwickelten Audiometer durchgeführt. Dabei wurde ein Hörer in einer Gummihülle auf die Schambeinfuge beim Kopf des Kindes befestigt. Die Tonstärke betrug 100 Dezibel.
B. Dwornicka, A. Jasienska, W. Smolarz, R. Wawryk

* Die halluzinatorische Maschine wird ersatzweise zu jenem Ort, an dem sich die Buchstaben einschreiben und organisieren können; sie tritt von nun an als eine Lustmaschine auf, die sich zwangsläufig destruktiv gegen den aller Besetzung ledigen Körper kehrt und offenbar dessen libidinösen Tod anzeigt.
Serge Leclaire

* Am Leitfaden des Leibes. Das sich theilende Protoplasma 1/2 + 1/2 nicht = 1, sondern 2.
Friedrich Nietzsche

* Die Bilder geraten in einen mimetischen Taumel. Ihre Selbstreferentialität und Geschwindigkeit steigern die Abstraktion und Verbildlichung. Andererseits ist Mimesis Träger von Hoffnungen.
Christoph Wulf

* Die Straßen werden derart hyperasphaltiert und breit und hell und mit BIG MACS und mit HOWARD JOHNSONS überladen, daß der einzige Zeitpunkt, zu dem den Menschen Gefahr oder Realität aufgezwungen wird, der Moment ist, in dem sie sterben.
Kathy Acker

* ... da er auf Grund des archimedischen Prinzips ein dem Volumen des verdrängten Schweißes entsprechendes Gewicht verloren hatte, schwebte sein Körper samt Decke und Laken über der Matratze, und der so entstandene Luftzug kräuselte die Schweißlache, auf der er lag.
Boris Vian

* Ich war dabei Musik nicht mehr als Struktur, sondern als Prozess zu begreifen, und fing daher an, Zufallsoperationen beim Komponieren einzusetzen...
John Cage

* Im Jahre 1982 baute Schult seinen Personal Computer, einen Apple II, in eine Biberfalle um.
A.K. Dewdney

* ...die von Mead geschaffenen künstlichen Sinnesorgane sind reele Informationsverarbeitungseinheiten, die in Echtzeit auf wirkliches Licht beziehungsweise wirkliche Geräusche reagieren.
Paul M. Churchland, Patricia Smith Churchland

* Während im Mittelalter das, was wir heutzutage die symbolische Bedeutung einer Sache nennen, in einer gewissen Weise ihre primäre Wirklichkeit war, verwandelte sich die Wirklichkeit in das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können.
Werner Heisenberg

* Sie werden feststellen daß der ausgetauschte Tonstreifen angemessen erscheint und darüber hinaus ihre Interpretation des Filmstreifens auf dem Bildschirm bestimmt. Leute laufen zu einem Bus am Piccadilly. Vom Tonband Maschinengewehrfeuer. Sieht aus wie Petrograd 1917.
William S. Burroughs

* Dieser Gegensatz von "Ich" und "Du" kann in einer zweiwertigen Logik, die nicht den Unterschied zwischen subjektiver und objektiver Reflexion kennt, unmöglich dargestellt werden.
Gotthard Günther

* Wenn eine Maschine eine andere entwerfen kann, ohne daß viel menschliche Eingriffe nötig sind, dann müßten wir an einer bestimmten Stufe entscheiden, mit welchen Zielen die Maschine auszustatten ist. Es ist zu hoffen, daß wir sie wenigstens mit geistiger Neugier ausstatten - dem Trieb, der unsere eigene Gattung auf die Spitze der Evolution geführt hat.
Norman St. Sutherland

* Leben ist ein großer Kampf, Herzen brechen, Träume platzen, und wer kann schon was dafür, Arsch hoch Baby, komm mit mir.
POF

* ... ein in der Natur vorhandener Kreis und die Idee des vorhandenen Kreises, welche auch in Gott ist, ist ein und dasselbe Ding...
Baruch Spinoza

* Von der Metaphysik könnte man dagegen sagen: sie steht bestürzt, daß sie mit so Vielem, als ihr die reine Mathematik darbietet, doch nur so wenig ausrichten kann.
Immanuel Kant

* Ubique Media Daemon, hetzt das Signal durch das System, hetzt das Signal durch Adern und Venen, Ubique Media Daemon
Einstürzende Neubauten

* Es geht um eine "Programmbeobachtung", die sich selbst, das heißt den Beobachter und den Prozeß des Beobachtens, mit einbezieht.
Klaus Kreimeier

* Während die soziale Welt für das griechische Denken der Ordnung der Zahl und des Maßes unterliegen muß, stellt die Natur für es eher den Bereich des Ungefähren dar, in dem exakte Berechnung und strenge Beweisführung keinen Platz haben.
Jean-Pierre Vernant

* Wirklichkeiten sind Schnuller
Humberto Maturana

* Ich bedecke mein Haupt mit Asche! - Ich wußte nicht, wann der Schnuller erfunden wurde...
Michel Foucault

* Ich habe gezeigt, daß der psychologische Pfeil im wesentlichen der gleiche wie der thermodynamische ist, so daß die beiden stets in die gleiche Richtung weisen.
Stephen W. Hawkings

* Wir müssen uns bei den Japanern bedanken, denn wenn die neue Technologie nicht von denen gekommen wäre, hätte sich diese ganze "Großer Bruder"-Sache möglicherweise doch ereignet. Aber für die sind das alles nur Spielzeuge...
Jack Bruce

* Jesus Christus sagt meines Wissens nicht: "Eintritt für Nichtarithmetiker verboten", doch er hätte es sagen können, und hätte er es gesagt, so hätte man gut daran getan, dieses Verbot ernst zu nehmen.
Salvador Dali

* ... eines Menschen, der tot spielt - eines Menschen dessen Finger geheimnisvoll zucken gerade genug, um die Schreibmaschine zu bedienen, der sich, wenn es dunkel genug ist aus der Szene seines Todes verpissen wird.
Steven Jesse Bernstein

* Eine Maschine ist Schneide- und Schnittstelle. Sie übersetzt (traduit), verrät (trahit), faltet und entfaltet für eine Maschine unterhalb die Ströme von einer Maschine oberhalb. Sie ist selbst aus Übersetzungsmaschinen zusammengesetzt...
Pierre Lévy

* Krankheit das ist das unmögliche Ansinnen, den Vorbehalt der inneren Dingverfassung zerstören und zugleich in Gänze respektieren zu wollen. Ein letzter tödlicher Widerspruch, der den Tod allererst erschafft, dilatiert in den partiellen Toden von Krankheit.
Rudolf Heinz

* Warum sollte man nicht versuchen, statt ein Programm zur Nachahmung des Verstandes eines Erwachsenen eines zur Nachahmung des Verstandes eines Kindes herzustellen? Unterzöge man dieses dann einem geeigneten Erziehungsprozeß, erhielte man den Verstand eines Erwachsenen.
Alan M. Turing

* Der musikalische Ton, allein durch seine virtuellen Einträge auf der universalen Zeitachse, durch die Amplituden- und Phasenwerte seiner multiplen Schwingungskomponenten vom Geräusch unterschieden, wird zum privilegierten akustischen Signal, das Ohren erst aus dem komplexen Spektrum an Schwingungen herausfiltern, das seine physikalische Ursache ist...
Wolfgang Scherer

* Es gibt mehr, nicht weil das Leben eine geheimnisvolle vitale Substanz ist, wie man früher glaubte, sondern weil die Molekularbiologie, die auf Watsons und Cricks Entdeckung aufbaute, einen hochorganisierten Komplex von Prozessen enthüllt hat, vom Mikrokosmos der einzelnen Zelle bis zum gesamten Ökosystem.
Claus Emmeche

* In einem Museum vor einem Bild zu stehen, ist eine ziemlich radikale Konfrontation des virtuellen Raumes mit dem realen Raum. Für mich ist das Problem immer gewesen, wie man eine überzeugende Brücke zwischen beiden Räumen gestalten kann.
Jeffrey Shaw

* Weil das Wesen der Technik nichts Technisches ist, darum muß die wesentliche Besinnung auf die Technik und die entscheidende Auseinandersetzung mit ihr in einem Bereich geschehen, der einerseits mit dem Wesen der Technik verwandt und andererseits von ihm doch grundverschieden ist. Ein solcher Bereich ist die Kunst.
Martin Heidegger

* Auf der untersten Signalebene hantiert der Computer mit elektrischen Ladungen, das Gehirn mit den Entladungsfrequenzen seiner Neuronen. Auf dieser Ebene "wissen" beide nicht, daß es sich um Symbole für irgend etwas handelt, daß sie eine Syntax exekutieren...
Dieter E. Zimmer

* Statt dessen strahlte und strahlt die Materie genau in der Weise zurück, wie es für sie das nichtseiende und doch alles durchdringende "Wesen" vorgesehen ist: gestaltlos, unsichtbar, unerkennbar.
Gerburg Treusch-Dieter

* In der reinen Mathematik sind die wirklich mächtigen Methoden nur effektiv, wenn man schon eine intuitive Verbindung mit dem Thema hat, wenn man schon bevor ein Beweis durchgeführt wird, ein paar intuitive Einsichten hat, einige Erwartungen, die sich in der Mehrheit der Fälle als richtig erweisen.
John von Neumann

* Unter dem Einfluß von Charcot wird die Hysterie gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum Beweis selbst, daß der menschliche Körper nur aus Automatik, Reflexen besteht und eine Maschine ist.
Christina von Braun

* Immer kleiner wird die Kamera, immer mehr bereit, flüchtige und geheime Bilder festzuhalten, deren Chock im Betrachter den Assoziationsmechanismus zum Streben bringt. An dieser Stelle hat die Beschriftung einzusetzen, welche die Photographie der Literarisierung aller Lebensverhältnisse einbegreift...
Walter Benjamin

* Ein Subjekt oder Subjektivität, wenn Sie so wollen, existiert in dem Augenblick, wo ein Bemühen einsetzt, über die gegebene Situation hinauszugehen, indem man sie konserviert.
Jean-Paul Sartre

* Das Gesetz der Verteilung ist das älteste Gesetz.
Elias Canetti

* Unser Hauptproblem dagegen, angeregt durch die Beschäftigung mit der genetischen Epistemologie, besteht darin zu verstehen, weshalb die Organistation der Verhaltensweisen der Klassifikation oder der Seriation diese oder jene Form annimmt, und weshalb sich diese aufeinanderfolgenden Formen auf die logisch-mathematischen Strukturen hin entwickeln (was nicht deshalb geschieht, weil die Logik oder die Mathematik die Modelle dafür a priori vorgegeben hätten, sondern weil das Subjekt von sich her und ohne deren Kenntnis dazu neigt, Formen auszubilden, die diesen in fortschreitendem Maße isomorph sind).
Jean Piaget, Bärbel Inhelder

* Je mehr das System sich systematisiert, desto mehr verstärkt sich die fetischistische Faszination...
Jean Baudrillard

* In der Platonischen Welt der präzisen Mathematik gibt es soviel Schönheit und Geheimnis, wie man sich nur wünschen kann, und die meisten Geheimnisse verbergen sich in Begriffen, die außerhalb der vergleichsweise begrenzten Domäne von Algorithmen und Berechnung liegen.
Roger Penrose

* Das Verhältnis zwischen dem Informationsträger (Substanz oder Energie) und der Information gleicht dem Zusammenhang zwischen den Gegenständen und ihren Eigenschaften: Ein Gegenstand ist nicht dasselbe wie seine Eigenschaften, sondern er besitzt Eigenschaften; die Eigenschaften ihrerseits "brauchen" den Gegenstand, um existieren zu können.
Bernhard Hassenstein

* Gewisse Geschehnisse an belebten Körpern sind von einer solchen Art, daß sie sich nicht aus einer Kenntnis der Koordinaten (Lagen), Kräfte und Geschwindigkeiten der einzelnen körperlichen Elemente herleiten lassen.
Hans Driesch

* Welten niedrigerer Stufe (etwa im Computer) werfen per definitionem ein ethisches Problem auf, weil man sich vollkommen exterior zu ihnen befindet.
Otto E. Rössler

* Mit dem Gebrauch wird nicht nur die (algebraische) Arbeit der Elemente kaschiert, d.h. "der Gebrauch auf Umwegen", sondern auch das (sexuelle) Spiel der Elemente, d.h. der unmittelbare Gebrauch (das Lustempfinden) in der kombinatorischen Abkürzung des Spiels mit Wörtern (als Material).
Jean-Joseph Goux

* Bei der Einsetzung des Fetisch scheint vielmehr ein Vorgang eingehalten zu werden, der an das Haltmachen der Erinnerung bei traumatischer Amnesie gemahnt. Auch hier bleibt das Interesse wie unterwegs stehen, wird etwa der letzte Eindruck von dem Unheimlichen, Traumatischen, als Fetisch festgehalten.
Sigmund Freud

* Es ist ein Axiom der Chaostheorie, daß es keinen Abkürzungsweg gibt, auf dem man das Schicksal eines komplexen Systems erfahren könnte; seine Entwicklung läßt sich nur in "Echtzeit" verfolgen.
John Briggs, F. David Peat

* Heute sind die Medien durchgeknallt. Wir versuchen nur, die ganzen Elemente zu vereinigen, die uns zugänglich sind.
John Zorn

* In der Theologie Thomas von Aquins ist die Seele ein wunderbar ausgeklügelter und völlig deterministischer endlicher Automat.
Brian Hayes

* Die Revolution in der Genetik vollzog sich, als aufgedeckt wurde, daß nicht schlichtweg Stromübertragung existiert, sonder Kommunikation eines Codes oder einer Axiomatik, einer die Ströme informierenden Kombinatorik. Gleiches gilt vom gesellschaftlichen Feld...
Gilles Deleuze, Félix Guattari

* Der Mensch widmet seine Zeit buchstäblich der Entfaltung der strukturellen Alternation, in der die An- und die Abwesenheit sich gegenseitig aufrufen ... Wir erlätern der Klarheit wegen diese Notation einer Zufallsfolge: + + + - + + - - + - ...
Jacques Lacan